EXPERTISE

Der Fachbereich Kredit unterstützt die Immobilienwirtschaft

Wie lässt sich die Bonität potenzieller Kontraktpartner überprüfen? Wir stellen verschiedene Instrumente vor. So lassen sich schwer einzukalkulierende Risiken minimieren.

Aus jedem Geschäftskontakt können Ihnen aufgrund möglicherweise schwacher Bonität Ihrer Partner, die Sie gerade zu Beginn einer Partnerschaft kaum einschätzen können, Risiken erwachsen. Dieses beginnt mit der Beauftragung der Planung über die Umsetzung bis zum laufenden Betrieb einer Immobilie. Gerade in der heutigen Krise in der Immobilienbranche sind diese Risiken für viele Unternehmen schwer zu erkennen und damit ggf. existenzbedrohend. Vor diesem Hintergrund ist die Selektion der Geschäftspartner eine Möglichkeit, dieses Risiko zumindest zu minimieren. Die großen Kreditversicherer bieten mittlerweile Instrumente an, mit denen Sie die Bonität Ihrer Kontraktpartner verlässlich prüfen und überwachen können.

    Bonitätseinschätzungen

    Warum sind die Bonitätseinschätzungen der Kreditversicherer so werthaltig? Im Gegensatz zu allen anderen Marktteilnehmern haben die Kreditversicherer den aktuellsten Informationspool, aus dem sie ihre Einschätzungen gewinnen. Alle Versicherungsnehmer sind verpflichtet, negative Zahlungserfahrungen unverzüglich weiterzugeben, sodass der Versicherer nicht nur auf Ex-post-Daten bzw. -Informationen angewiesen ist, sondern ein sehr dynamisches Bild von der Liquidität eines Unternehmens hat. Durch die Bündelung der Lieferanten- und Dienstleisterinteressen können die Versicherer zudem Druck auf die Abnehmer ausüben, aktuelle Zwischenzahlen zur Verfügung zu stellen. Mittlerweile bieten einige Kreditversicherer die eigenen Bonitätseinschätzungen und das Monitoring der Risiken auch für Unternehmen an, die keine Kreditversicherung haben. Selbst Banken veranlasst dieser Informationsvorsprung, solche Auskünfte im Rahmen der internen Ratingvergabe zu nutzen. Durch diese Einschätzung lassen sich auch Partner auf der Lieferanten- oder Dienstleisterseite einschätzen und überwachen (bis hin zur Lieferkette).

    Bürgschaften

    Speziell im Baubereich werden viele Risiken über die Stellung von Bürgschaften besichert. Die typischen Bürgschaftsarten („Avale“) sind in der Immobilienbranche die Bietungs-, die Anzahlungs-, die Vertragserfüllungs- und neben anderen auch die Mängelgewährleistungsbürgschaft. Da in der heutigen Zeit die Banken aufgrund der Risikosituation zurückhaltender in der Kreditvergabe sind, belasten von Banken auf die Kreditlinien angerechnete und sicherheitsunterlegte Avale die Liquidität. Kautionsversicherer stellen zumindest gleich werthaltige Bürgschaften aus und damit eine Alternative zur Bankenfinanzierung dar, weil sie die Kreditlinie spürbar entlasten.

    Projektversicherung

    In gesonderten Einzelfällen kann es auch sinnvoll sein, den Auftraggeber im Rahmen einer Projektversicherung gegen den Ausfall der entstehenden Forderungen zu versichern. Ein solcher Ansatz kann verfolgt werden, wenn der Auftraggeber aufgrund fester Finanzierungsvereinbarungen nicht kurzfristig in der Lage ist, selbst zusätzliche Bürgschaften stellen zu lassen. 

    Mietausfallrisiken

    Für Vermieter bietet der Kreditversicherungsmarkt die Möglichkeit, die Mietausfallrisiken zu versichern, statt sich von den Mietern Sicherheiten stellen zu lassen. Es wird ein Versicherungszeitraum von maximal 12 Monaten rollierend versichert. Der Versicherer prüft und überwacht die Bonität der Mieter fortlaufend und gleicht zukünftige Deckungen mit seinem Informationspool wie oben beschrieben ab.

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Wolfgang Anneken

Funk Account Manager

w.anneken@funk-gruppe.de
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Porträt Niederlassung Düsseldorf