INTERVIEW

Dynamischer Markt, steigende Prämien

Sascha Hellriegel, Mitglied der Abteilungsleitung Sach Berlin und verantwortlich für den Bereich Immobilienwirtschaft, über die aktuellen Herausforderungen der Branche. 

Herr Hellriegel, könnten Sie sich zu Beginn kurz vorstellen? Wie lange sind Sie schon bei Funk, und was ist genau Ihre Position?
Gerne! Ich bin seit Oktober 2013 bei Funk. Vorher war ich bei einem anderen Industrieversicherungsmakler. Dort habe ich meine Ausbildung gemacht und danach noch einen dualen Bachelor-Studiengang im Bereich Versicherung absolviert. Nach einigen Jahren bin ich zu Funk gewechselt, habe als Sachbearbeiter angefangen und konnte mich weiterentwickeln. Ich wurde Gruppenleiter im Sachbereich Berlin und bin jetzt seit zwei Jahren Mitglied der dreiköpfigen Abteilungsleitung. Heute leite ich den Bereich Immobilienwirtschaft.

„Die Risikobewertung von 
gewerblichen Immobilien hängt stark von der Nutzung ab."

Was sind denn die Schwerpunkte in Ihrem Bereich?
Die Immobilienwirtschaft teilt sich in zwei wesentliche Bereiche: Wohnungswirtschaft und gewerbliche Immobilienwirtschaft. Das sind zwei sehr unterschiedliche Sektoren. Die Wohnungswirtschaft zeichnet sich durch weitestgehend vergleichbare Risiken aus, wobei der Fokus auf der Risikoanalyse der Schadenverläufe der letzten Jahre gerichtet ist. Im Gegensatz dazu ist die gewerbliche Immobilienwirtschaft bei der Bewertung des Einzelrisikos oft komplexer. Hier sprechen wir über Hotels, Einkaufszentren, Bürogebäude oder Logistikzentren, wo die Risikobewertung nicht nur stark von der Nutzung, sondern unter anderem auch von der Bauweise, dem Brandschutz und weiteren Parametern abhängt. Besonders bei vermieteten Logistikzentren wissen Versicherer oft nicht genau, was wie gelagert wird, was zu erheblichen Herausforderungen bei der Risikoabschätzung führen kann.
Gibt es Software oder spezielle Tools, die Sie bei Ihrer Arbeit unterstützen?
Neben den klassischen Microsoft Anwendungen nutzen wir im speziellen Microsoft Excel zur detaillierten Erfassung von Risikoinformationen im Hinblick auf die oft sehr großen Bestände unserer Immobilienkunden. Diese Daten werden in Datenbanken zur Weiterverarbeitung migriert, um Anwendungen und Prozesse automatisieren zu können. Beispielsweise hilft uns robotergestützte Technologie für die effizientere Verarbeitung der Massenfaktura. Darüber hinaus werden laufend die Prozesse im Rahmen verschiedener Projekte überprüft und optimiert, um die Arbeitsabläufe zu homogenisieren und die vorhandenen Kapazitäten zu bündeln. Weitere Tools bei Funk ermöglichen uns beispielsweise die Versicherungssummenermittlung, das Auslesen von Dokumenten, TCI-Analysen oder aber auch die Bewertung von Naturgefahren. 

Sascha Hellriegel

Sascha Hellriegel (39) leitet den Bereich Immobilienwirtschaft bei Funk in Berlin. Der gebürtige Berliner lebt und arbeitet in der Bundeshauptstadt.
Gab es in Ihrer Laufbahn ein besonders herausforderndes Projekt oder eine schwierige Situation, die Sie gut gemeistert haben?
Eine der größten Herausforderungen ist der seit Jahren andauernd schwierige Sach-Versicherungsmarkt, vor allem hinsichtlich Prämienanpassungen und Rückzeichnungen. Zuletzt waren es die infolge des Klimawandels weltweit zunehmenden Naturkatastrophen, welche insbesondere über den Rückversicherungsmarkt weiterhin Druck aufgebaut haben. Diese Dynamik wirkt sich auch auf unsere Kunden in Deutschland aus.
Welche Herausforderungen sehen Sie derzeit in der Branche?
Der Fachkräftemangel ist aktuell eine der größten Herausforderungen. Kannte man dieses Schlagwort in der Vergangenheit nur aus der Presse, spüren wir es seit einigen Jahren auch in unserer Branche extrem. Es wird immer schwieriger, Mitarbeitende für die stetig wachsenden komplexen Anforderungen in unserem Bereich zu finden.

Eine der größten Herausforderungen ist der seit Jahren andauernd schwierige Sach-Versicherungsmarkt."

Wie halten Sie sich über rechtliche und marktspezifische Änderungen auf dem Laufenden?
Das erfolgt auf ganz unterschiedlichen Wegen. Zum einen durch das Verfolgen der Medien und Fachzeitschriften. Zudem tauschen wir uns regelmäßig mit den Ansprechpartnern aufseiten der Versicherer aus. Darüber hinaus bietet die Funk Akademie ein umfangreiches Schulungsangebot an. Veranstaltungen, wie kürzlich eine Vortragsreihe im Funk Stammhaus in Berlin, helfen ebenfalls, auf dem neuesten Stand zu bleiben. 
Und was machen Sie, um sich am Feierabend zu erholen? Haben Sie einen Ausgleich?
Ja, ich habe einen kleinen Terrier, der schon zwölf Jahre alt ist. Auch an langen Home-Office-Tagen zwingt dieser mich, eine Pause zu machen, rauszugehen und auch einmal von dem stressigen Arbeitsalltag abzuschalten und neue Energie zu sammeln. Außerdem mache ich gerne Sport, wenn die Zeit es zulässt.
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